
Das Bergdorf Manolates hoch über dem ”Tal der Nachtigallen” auf der grünen Griechischen Insel Samos war unser Wanderziel.
Zwischen Platanen und Sträuchern begleitet uns ein munter plätschernder Bach. Ja, wenn das Plätschern nicht wäre! Also schlage ich mich in die Büsche… und rümpfe die Nase ob des penetranten, fauligen Gestanks in diesem Gebüsch. Doch dann erblicke ich die natürliche Ursache dieser Duftbelästigung: eine riesige Pflanze. Ein weinroter, der bekannten Calla ähnlichen Kelch mit einem gleichfalls weinroten Blütenstempel, der wohl 60-70 cm lang emporragt. Es ist, wie ich später nachlese: die Drachenwurz, ein mediteranes Aaronstabgewächs, mit Lateinischem Namen: Dracunculus vulgare, eine gewöhnliche Schlangenwurz. Mit ihrem fauligen Geruch lockt sie Insekten an… und mich, um sie auf den Film zu bannen.
Oben, in einem kleinen Kafenion auf einer Wein umrankten, lauschigen Terrasse saßen wir auf wackeligen Holzstühlen und ließen uns den, einzeln hergestellten, Griechischen Salat und eine halbe Flasche Hauswein munden.
…und diese halbe Flasche Wein und der noch immer fröhlich plätschernde Bach auf dem Rückweg zur Bushaltestelle, läßt mich wieder in die Büsche schlagen. Wieder mache ich eine aufregende Entdeckung. Ich bin noch damit beschäftigt meinem Bedrängnis freien Lauf zu lassen, als sich eine Libelle auf einem Blatt genau vor mir nieder läßt.
Leise, ganz leise fingere ich den Fotoapparat aus der umständlichen Bereitchaftstasche. Jetzt das Tele aufschrauben, noch sitzt die Libelle mit flirrenden Flügeln vor mir. Nun hält sie ganz still und gerade ist das Foto im Kasten, sirrt sie, eine Ehrenrunde schraubend, auf und davon. Zwei schöne Urlaubsbilder, die Schlangenwurz und die Prachtlibelle, weil der flinkplätschernde Bergbach mich vom rechten Weg abgebracht hat.


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